Die Brisur bezeichnet in der Schmuckbranche ein kleines, aber sehr wichtiges Element für verschiedenen Ohrschmuck. Sie ist ein geschlossener Ohrhaken mit einem besonders feinen Gelenk. Aufgrund des Schließmechanismus kann man den Ohrring nicht verlieren. Der Schmuck lässt sich mit wenigen Handgriffen einhängen und wieder aus dem Ohrläppchen entfernen. Ein gestochenes Ohrloch ist Voraussetzung dafür diese Art Ohrring zu tragen. Meist werden Brisuren von Frauen oder Mädchen genutzt. Da die meisten Menschen auf Metall, z. B. Nickel, allergisch reagieren, sind Brisuren häufig aus 925er-Silber oder bei Goldohrringen aus Gold gefertigt.
Was sind Brisuren?
Der Begriff Brisur hat sich aus der französischen Sprache vom Wort „Brisure“ entwickelt. Das bedeutet übersetzt soviel wie brechen, knicken oder Biegung. Heute ist eine Brisur in der Schmuckherstellung als feingliedriges Gelenk bekannt, welches zum Verschließen des Ohrringes dient. Die Brisur besteht aus Brisurbacken, Brisurstift, Brisurpatent und einem Brisurhaken. Der vordere Teil kann sehr individuell gestaltet werden und den Ohrringen noch mehr Eleganz oder Exklusivität verleihen. Es gibt sie mit oder ohne Öse, in Quer- oder Längsrichtung. Nach dem Schließen ist ein absolut sicherer Halt des Ohrrings im Ohr gewährleistet. Clipbrisur bzw. Klappbrisuren gehören wohl zu den am meisten verwendeten Schließmechanismen für Ohrschmuck. Das liegt auch daran, dass diese Art Verschluss bereits seit rund 200 Jahren bekannt ist.
Wozu Brisuren verwendet werden
Es wird sehr oft eine Brisur als Ersatzteil, bei Änderungen oder Reparaturen von Ohrschmuck verwendet. Dadurch hat man die Möglichkeit seine Lieblingsstücke weiterhin zu tragen, auch wenn der ursprüngliche Verschluss beschädigt oder komplett defekt ist. Die Klappbrisuren sind leicht von dem hängenden Hauptteil des Schmuckes zu trennen und somit leicht zu tauschen. So lassen sich auch Kettenanhänger oder andere Stücke zu Ohrringen verwandeln. Sowohl der Austausch als auch die Reparatur der Materialien gelingt in der Regel einfach und mit wenigen Handgriffen.
Ohne Brisuren würden Ohrringe häufig verloren gehen und ließen sich auch nicht so unkompliziert und schnell anziehen und abnehmen.
Welche Brisur für welchen Schmuck am besten passt
Brisuren aus Gold und Silber werden in vielen verschiedenen Designs angeboten. Dabei kann auch die Größe variieren. Wichtig ist, dass bei der Auswahl des Schmuckstücks auf das Gewicht der ausgewählten Stücke, wie zum Beispiel der Edelmetalle, Steine und Perlen geachtet wird. So kann man die passende Brisur auswählen und einen sicheren Halt gewährleisten.
Bei den anspruchsvollen Varianten steht die eigene verzierende Wirkung im Vordergrund. Diese gibt es verschiedenen Ausführungen, wie zum Beispiel fächerförmige Applikationen, eine aufgesetzte Perle oder ein Halbedelstein. Sie eignet sich besonders gut, wenn der Ohrring sonst eher schlicht gearbeitet wurde. So verleiht die Brisur dem Schmuckstück mehr Eleganz und Schönheit. Besonders beim Einsatz von Schmuck aus Naturmaterialien werden die Ohrringe mit einer auffälligen oder verzierten Brisur aufgewertet.
Die andere Variante hat eine schlichte, unaufgeregte Form. Beispielsweise mit einer glatten, tropfenförmigen Verzierung, oder mit einer kleinen Kugel, unter der sich jeweils eine kleine Öse befindet. Diese Brisuren sind vor allem beliebt bei opulentem und auffälligem Ohrschmuck. Das Augenmerk liegt hauptsächlich auf dem Anhänger und unterstreicht dezent seine extravagante Schönheit.
Die meist genutzten Brisuren
Kinderbrisur
Dies ist eine Verschlussart, welche speziell für Kinderohrringe entwickelt wurde. Sie sind schon für Babys und Kinder bis zum Alter von ca. 6 – 8 Jahre geeignet. Das Besondere hierbei ist, dass die Brisur sich vorne befindet. Auf dem vorderen Teil des Ohrrings ist oben eine kleine Öse angebracht. In diese wird der bewegliche Teil in Form eines Hakens eingesteckt. Somit ist der Ohrring gesichert und fällt nicht heraus. Die Kinder können sich leicht selbst die Ohrringe einstecken oder abnehmen, da sie den Verschluss im Spiegel gut sehen können. Auch ohne Spiegel ist es nicht schwer. Er ist gut zu erfühlen und dadurch leicht zu bedienen.
Klappbrisur
Der Klappverschluss, oder auch Damenverschluss genannt, ist wohl die meist verwendete Verschlussart der Ohrringe, die fast jede Frau kennt. Keine Verschlussart wird so viel eingesetzt wie diese. Nach dem Einstecken des Hakens durch das Ohrloch wird der Haken in die Brisur eingeklappt. Der Klappverschluss sichert die Ohrringe vor dem Herausfallen aus dem Ohrloch. Ein besonderer Vorteil ist, dass sich der Verschluss schnell, einfach und sicher schließen lässt. Dieser Verschluss ist jedoch nicht für jede Art von Ohrringen geeignet. Der Schmuck sollte bei dieser Verschlussart etwas größer sein.
Schnappverschluss
Der Schnappverschluss ist dem Klappverschluss ähnlich. Er wird auch gern als Russischer, Griechischer oder Französischer Verschluss bezeichnet. Der Unterschied ist, dass er diskret ist und das Design des Ohrrings nicht beeinträchtigt. Diese Verschlussvariante wird bevorzugt bei kürzeren Ohrringen verwendet, da er vollkommen durch das Ohrläppchen verdeckt wird. Am Scharnier befindet sich eine Art Rinne, in die der bewegliche Teil des Ohrrings (Stift) eingeschoben wird und somit schließt. Der Verschluss lässt sich schnell und einfach bedienen, dabei ist er auch noch sehr elegant.
Geschichte des Ohrringes
Der bis jetzt älteste Fund von Ohrringen lässt sich auf 7500 bis 8200 Jahre zurückdatieren und wurde in der Mongolei gemacht. Es handelt sich um mehrere 2,5 bis 6 cm große Paare aus Jade.
In Ägypten wurde die ersten Funde aus der Zeit des Neuen Reiches(1550–1070 v.C.) nachgewiesen, welche gern mit ihren damaligen Göttern in Tiergestalt verziert wurden. Der Ohrring im Bild rechts ist ein klassisches Beispiel dieser Zeit. Und hier kann man auch schon erkennen, dass die Technik einen Verschluss zu kreieren, um dem Ring halt zu geben, schon sehr früh entwickelt wurde.
Die griechischen Frauen trugen gern Ohrschmuck unterschiedlichster Art. Besonders beliebt waren figürlich verzierte und vasenförmige Gehänge. Die byzantinischen Ohrringe hatten im ganzen Mittelmeerraum geschafft und werden auch heute noch sehr gern getragen. Aus der römischen Zeit stammen die ornamental durchbrochene Scheiben, welche mit schönen Steinen besetzt wurden.
In Europa sind bis in das 17. und 18. Jahrhundert Ohrringe nur dem Adel und der reichen bürgerlichen Oberschicht vorbehalten. Diese sind meist in Form von Birnen- oder Tropfen. Erst in der Zeit des Biedermeier verbreitet sich das Tragen auch in die ärmere Schicht. Dank der Verwendung von dünnen Goldblechen oder vergoldeten Ersatzmaterialien wurde das erst möglich. Damals wurde der Schmuck bevorzugt einheitlich getragen. Das bedeutet, die Ohrringe sollten mit Hals- und Armband und der Brosche aus dem gleichen Material hergestellt werden und dasselbe Muster haben. Mit einem Auf und Ab an der Begeisterung Ohrringe zu tragen haben sie sich trotzdem fest in die Kulturen etabliert und sind ein fester Bestandteil jeder Schmuckausstattung.
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